Freitag, 23. April 2010

Zurueck an die Ostkueste


Nach ein paar entspannten Tagen in Perth, die nach unserer langen Reise ja auch ziemlich wohlverdient waren, bin ich vor zwei Wochen zurueck nach Brisbane geflogen- die Schleife hat sich geschlossen, denn vor drei Monaten bin ich von Brisbane aus nach Neuseeland aufgebrochen (Kinder, wo bleibt die Zeit?!).
In Brisbane hab ich nun beim zweiten Besuch mehr Zeit fuer das entspannte Kennenlernen dieser relaxten Stadt gehabt.

Die Zeit habe ich mir aber nicht nur wegen der Stadt genommen sondern auch wegen des Wetters, das momentan mal wieder verrueckt spielt. Seit zwei Wochen wechseln sich Regen und Sonnenschein mehrmals am Tag ab- der April macht also auch hier was er will.
Da ich nach Brisbane als naechstes grosses Highlight Fraser Island auf meiner Route habe, will ich mit dem Wetter auf Nummer sicher gehen.
Fraser ist die groesse Sandinsel der Welt und wir planen mit einem Jeep drei Tage die Insel zu erobern und da ist gutes Wetter ein Muss- nicht nur fuer schoene Fotos :)
Relativ schlechtes Wetter hatten wir naemlich auf Moreton Island, der zweitgroessten Sandinsel, die direkt vor Brisbane liegt. Dort sind wir aber nicht selber mit einem Jeep rumgekurvt, sondern haben uns in einem Allrad-Truck chauffieren lassen. Zwischenstopps haben wir dann zum Sandboarden und Schnorcheln zwischen Schiffwracks gemacht.

Und nun arbeiten wir uns von Brisbane langsam Richtung Fraser hoch und verbringen relaxte Tage an den Straenden von Mooloolaba und Noosa mit (Sonnen- und  Regen)baden und Boogie Boarden.
Von Mooloolaba sind wir auch noch in den Australia Zoo gefahren, in dem wir mit einigen Einheimischen auf Tuchfuehlung gehen konnten ^^


Ab naechstem Wochenende soll das Wetter dauerhaft besser werden, so dass es dann weiter Richtung Fraser und Cairns gehen kann.
Take care everybody and keep smiling!

Sonntag, 4. April 2010

Bleibt alles anders

Geschafft! Wir sind in Perth- nach 5989km durch die Weiten der suedaustralischen Kueste.

Und dabei ist so einiges anders gekommen als geplant.

Wir wollten ja eigtl. von Melbourne ueber Uluru nach Perth fahren aber da der Highway von Uluru nach Perth nicht asphaltiert ist, durften wir die Route nicht mit unserem Mietwagen befahren.

Also mussten wir den Weg an der Suedkueste ueber die Nullarbor Ebene nehmen.

Die erste Etappe (fuenf Tage) sind wir ueber die Great Ocean Road und den Princess Highway nach Adelaide gefahren. Diese Strasse hat uns entlang an dramatischen Sandsteinklippen und der gewaltigen Brandung des suedlichen Ozeans gefuehrt, die zusammen mitunter sehr bizarre Felsformationen geschaffen haben.



In Adelaide haben wir uns nur kurz aufgehalten, da wir schnell gemerkt haben, dass die Strecke doch durchaus laenger dauern wuerde als angenommen. Fuer die ersten 500km hatten wir ja schon 5 Tage gebraucht.



Unsere Schlafplaetze waren meistens genial. Auf abgelegenen Parkplaetzten an wilden Kuestenabschnitten, auf Bergkuppen in Nationalparks oder auch mal in den Haengen der Weinanbaugebiete um Adelaide.



Das naechste grosse Highlight waren dann die Flinders Ranges, die sich noerdlich von Adelaide als gruene, huegelige Oase aus der flachen, trostlosen wenn auch beeindrucken Einoede emporheben. Kaengeruhs waren hier zuhauf vorhanden genauso wie die laestigen Fliegen. Die australischen Fliegen sind wirklich fuerchterlich, da sie mit Freude im Gesicht und den Ohren landen- immer und immer wieder. Kathi stand Schreikraempfen nahe und ihre Abschuettelversuche haben beinahe schon einem epiletischem Anfall geglichen.



Von den Flinders haben wir dann zum Sprung durch die Nullarbor angesetzt- eine absolut Baumlose Ebene von 200.000km² und nur flachem Gestruepp!! Doch wir waren sehr ueberrascht als wir nach etwa 20km den ersten Baum wieder gesehen haben.



Des Raetsels Loesung: Der Highway passiert nur den suedlichen Zipfel der Nullarbor. Macht aber nix, den diese trostlose Einoede haelt man wirklich kaum lange aus. Da ist das gewoehnliche Busch- und Baumland mit seinem entweder pikant roten oder okkerfarbenen Boden um einiges ansehnlicher.



Kurz danach (wobei kurz in australischen Relationen durchaus einige hundert Kilometer bedeuten) haben wir dann die laengste Geradeausstrecke Australiens abgerissen. 146 km ohne Lenkbewegung. Also beinahe zumindest. Gegenlenken muss man dann doch manchmal wenn eine die Druckwelle eines entgegenkommenden Road Trains fast von der Strasse pustet. Die LKWs von bis zu 50m Laenge sind die Herrscher des Highways und halten fuer nichts und niemanden an und weichen auch nicht aus. Das bezeugen so mache Kaengeruhreste am Strassenrand.



Nach der Einoede (die ich wirklich sehr mag wegen ihrer Farben und ihrer endlosen Weite und groestenteils Unberuehrtheit) hatten wir uns dann aber wirklich die schoenen Straende der Suedkueste Westaustraliens verdient- nur das Wetter wollte nicht wirklich mitspielen und nach unserem ersten Strandtag mussten wir drei Tage Regen und Wind aushalten.



Der Regen aber hatte in den Karri-Waeldern, die einen Grossteil Suedwestaustraliens ausmachen, auch etwas schoenes, denn ein Wald riecht immer am Besten nach einem Regenguss, oder?



Die Karris sind Eukalyptus-Riesen, die bis zu 90m hoch werden und damit die drittgroesste Baumart der Welt sind.

Einige von ihnen kann man auch beklettern- auf einer Wendeltreppe aus Eisensprossen, die in die Baumrinde geschlagen wurden, hoch auf eine Aussichtsplattform in 70m Hoehe. Das erfordert Kraft und mitunter Mut zugleich.

An der Westkueste angekommen, hatten wir auch endlich das gute Wetter wieder zurueck und konnte noch ein paar Tage an den Straenden abspannen bevor es dann nach Perth ging- zurueck in die grosse zivilierste Welt.

Hier haben wir dann zusammen drei Tage verbracht und Kathi ist nun inzwischen auf ihrem 36 Stunden Heimweg.

Ich habe noch 4 Tage uebrig bevor ich einen Flug zuruek nach Brisbane an die Ostkueste nehme, um mich dort mit Freunden zu treffen und mit ihnen weiter nach Cairns und Darwin zu reisen.
 
PS: Meine altgedienten, geliebten Flip Flops haben den Trip nicht ueberlebt. Ich moechte ihnen an dieser Stelle noch einmal fuer ihre treuen Dienste auf hunderten von Kilometern danken! Gott hab sie seelig.