Montag, 28. Juni 2010

Auf nach Hause

Letzter Tag auf den Philippinen! Meine Reise kommt nun langsam aber sicher zu einem Ende...
In ein paar Stunden fliege ich nach Bangkok, wo ich noch einen Tag aufenthalt habe. Eigentlich habe ich keine Lust darauf, weil ich Bangkok nicht mag. Dreckig, stinkig und laut. Aber vllt. kann ich ja ein paar Shopping-Schnaeppchen machen - auch wenn der Euro grad so mies steht (er hat in jedem Land auf meiner Reise etwa 30% gegenueber dem Vorjahr veloren!).

Die letzten Tage auf Palwan waren aber der Hammer!
Alle Leute, die ich vorher getroffen habe, haben mir von dieser Insel vorgeschwaermt aber ich wusste kaum was mich erwartet.

Das war zunaechst eine Fahrt im Jeepney nach Sabang oder besser gesagt auf dem Dach des Jeepneys zwischen all den Leuten, Tieren, Reis- und Zementsaecken, Komoden, Fischeimern- das war echt krass.
Auch, weil man staendig aufpassen musste, nicht von einem Ast, der ueber die Strasse wuchs, vom Dach gewischt zu werden.
 
 
Aber ich hab alles heil ueberstanden und konnte dann die tolle Bucht inmitten dieses Sandstein-Gebirges bestaunen. Ein wahnsinniger Anblick und genau das richtige, um sich von den Strapazen der letzten Tage zu erholen und abzuspannen.

 





Am naechsten Tag sind wir dann noch mit einem Boot in den Untertage-Fluss -der groesste seiner Art, die Hoehle erstreckt sich 27km in den Berg hinein - und haben dann abends noch einem der wohl spektakulaersten Sonnenuntergaenge, die ich je gesehen habe, zugeschaut- kein Fototrick, der Himmel stand wirklich in Flammen!






Die letzte Etappe hat mich auf den Nordzipfel der Insel ueber Stock und Stein, Geroell- und Schlammstrassen nach El Nido gefuehrt.




El Nido ist noch dramatischer gelegen als Sabang: Inmitten krasser Sandsteinklippen und Inseln ist El Nido Ausgangspunkt fuer Tagestouren durch das Areal, das voll mit kleinen Inseln ist, die versteckte Lagunen und Straende behergen wie auch einige hubsche Schnorchelplaetze- auch wenn die meisten Korallen am sterben sind oder bereits tot sind. 32C Wassertemperatur gefaellt nicht jedem...



Tja und so sitze ich nun schweren Herzens mit der Erkenntnis, dass mehr als ein halbes Jahr abenteuerreiches Reisen uebermorgen vorbei sind, in einem Internetcafe und vertreibe mir die Zeit bis zu meinem Abflug.



Wie bereits geschrieben freue ich mich auf zu Hause - umso mehr wenn der Sommer nun tatsaechlich Einzug haelt - aber es so langam schleichen sich die ganzen Bilder und Erinnerungen vor das geistige Auge und man wird schon ein bisschen wehleidig. Die Heimkehr wird vielleicht doch ncht so einfach, wie ich gedacht habe.


Schauen wir mal, ob die Landung daheim diesmal ein bisschen weicher ist...

Bis bald!

Montag, 21. Juni 2010

Philippinen

Endspurt auf meiner Reise- die letzte Etappe hat begonnen! Und es haette so wunderbar werden koennen...

Aber erstmal zum Anfang:
Sehenden Auges, dass das Ende nahe ist aber durchaus der schoenste Teil meiner Reise beginnen sollte, habe ich um Mitternacht vor zweieinhalb Wochen den Flieger von Singapur nach Manila bestiegen.

Und die Erinnerungen an meinen Suedostasien-Tripp vor einem Jahrwerden in Manila noch staerker hervorgerufen als in Singapur.
Gross und dreckig- wie Bangkok. Genausowenig zum Verlieben...trotzdem spannend! Und Transportmittel gibt es hier, die man sich in den kuensten Traeumen nicht erdenkt (und die man in der Realitaet auch nicht riechen will).



Aber Manila hat uns ja auch nur zwei Tage als Herberge gedient. Danach ging es dann schnurstracks im Nachtbus zu den Reisterassen in und um Banaue. Die Fahrt war ein ziemliches Abenteuer, denn im Gegensatz zu all den (wirklich) komfortablen Reisebussen im Rest von Suedostasien gabs hier nur einen alten Mercedes Reisebus aus den 70ern. Mit Originalbestuhlung und einer Klimaanlage, bei der die Filipinos ihre Skijacken und Pudelmuetzen rausgekramt haben (kein Scherz!).

Von Banaue ging es dann noch wortwoertlich  ueber Stock und Stein in einem alten Kleintransporter auf einen Bergkamm von wo aus wir dann zu Fuss eine Stunde in ein Dorf von Reisbauern abgestiegen sind. Dort sind wir dann durch die Reisterassen gewandert und haben einfach nur ueber deren Anblick gestaunt- auf Fotos ist so etwas ueberhaupt nicht einzufangen- noch weniger die beeindruckende Landschaft in der diese Felder erbaut sind (uebrigens ein Weltkulturerbe). Das Wandern ist hier bei der Hitze und Luftfeuchtigkeit eine wahre Qual und die einzige Abkuehlung verschafft nur ein toller Wasserfall. Der Ab- bzw. Aufstieg dorthin ist aber so anstrengend, dass es kaum lohnt dorthin zu gehen (ausser fuer den Anblick).

Nach zwei Tagen an einem der schoensten Orte, an dem ich je gewesen bin, ging es dann wieder in den Nachtbus zurueck nach Manila direkt zum Flughafen (wo ich dann meinen Geburtstag gefeiert habe).
Als naechstes Reiseziel stand dann Legaspi auf der Reiseroute. Hier gibt es den wohl schoensten (weil bilderbuchartigen), noch aktiven Vulkan zu bestaunen.

Leider wird der Vulkan immer ab neun Uhr in Wolken gehuellt, so dass fruehes Aufstehen angesagt war. Und um die Sache noch ein wenig zu beschleunigen sind wir dann auf Quads durch einen alten Lavafluss gefahren, bis uns die alten Lavabrocken an der Weiterfahrt gehindert haben.


Nach soviel Abenteuern auf holpriger Piste stand dann als naechstes Strandurlaub an. Also wieder in den Flieger- bei so vielen Inseln mit schlechter Faehrverbindung und vielen Billigairlines ist Fliegen meist die erste Wahl- und ab zum schoensten Strand, den die Philippinen zu bieten haben!
Und wir wurden wahrlich nicht enttaeuscht.

Straende, die zum Ausflippen sind!

Das Wasser so klar und die Farben so intensiv: Der azurblaue Himmel, die schneeweissen Wolken, das satte Gruen der Palmen, das Tuerkis des Wassers und die vielen anderen Farben der Segelboote aufm Wasser...was braucht das Auge mehr?


Genau, einen glutroten Sonnenuntergang!

So haben wir es uns einige Tage lang gut gehen lassen bevor am letzten Abend die grosse Katastrophe eintritt: Alle Wertsachen gestohlen- direkt hinter meinem Ruecken.
Wir sassen am letzten Abend noch zusammen am belebten aber dunklen Strand und irgendjemand muss sich von hinten angeschlichen und meinen Rucksack mit all seinem Inhalt gestohlen haben.
Also Pass, Portemonaie mit Kreditkarte, Kamera und Handy weg.
Der Super-GAU!

Und gleich am naechsten Morgen sollte ich ja auf die naechste Insel fliegen...
Zum Glueck sind die Filipinos entspannt und akzeptieren auch einen Polizeibericht als Identitaetsausweis. Sowas waer in Australien nicht gegangen.

Und zum Glueck hatte eine Oesterreicherin, die ich grad mal einen Tag vorher kennen gelernt hatte, soviel Mitleid, dass sie mir ihre zweite Kreditkarte geliehen hat- so dass ich meine Reise erstmal wie geplant fortsetzen konnte- nur mit nem ganz miesen Gefuehl, dass ne Menge organisatorisches auf mich wartet, um an einen neuen Pass und eine neue Kreditkarte zu kommen.

In Cebu angekommen, musste ich mir also erstmal das Wichtigste neu kaufen: Rucksack, Handy und Kamera, um mit den noetigsten Hilfsmitteln eines (identitaetslosen) Touristen bewaffnet zu sein.

Cebu ist eine ziemlich haessliche Stadt und wie ihre grosse Schwester Manila hat sie nur als Ausgangspunkt fuer die erste Tauchinsel meiner Philipinnen-Exkursion gedient.

Malapascua ist ein wahres Idyll und vom Tourismus noch ziemlich verschont, was es noch viel reizvoller macht. Neben einigen schoenen Straenden locken vor allem die vorgelagerten Tauchreviere.

Eines dieser Reviere ist beruehmt fuer seine Thresher Sharks (Fuchshaie). Die sind aber alles andere als Morgenmuffel und so mussten wir dann schon um 5:30 rausfahren, um uns die Genossen mal anzuschauen. 
Leider war es das fruehe Aufstehen nicht wirklich wert, da die Sicht durch den Regensturm vom vorherigen Nachmittag ziemlich schlecht war ud ich nur die Schatten der Haie sehen konnte, nicht aber die Tiere selbst.

Der zeite Tauchgang hat dann aber durch praechtige Korallen entschaedigt!

Weiter im Schweinsgalopp, ging es dann im Inselprogramm nach Bohol.
Bohol ist ein wunderbarer Mix aus Taucherparadies und Dschungelwildnis.

Also perfekt um sich mit Pressluft an der Farbvielfalt zu ergoetzen und einen Roller zu mieten und ueber die Insel zu knattern.
Und das liebe ich einfach! Das Gefuehl vom Rollerfahren, das Schnuppern der Dschungelluft  und die Reaktion der Filipinos, wenn sie einen grossen weissen Mann auf einem Roller sehen.
Letzteres ist entweder nur blankes Staunen als ob Darth Vader und der Yeti zusammen aufm Roller sitzen oder helle Freude mit Winken und Jubeln als ob die Heilsarmee anrueckt.


Die Chocolate Hills auf Bohol

Nach zwei weiteren Inseln (mit Tauch- und Rollerunterhaltung) geht es nun morgen auf das letzte Eiland - Palawan - wo ich es wieder ein bisschen ruhiger angehen kann und nochmal entspanne bevor mich der Alltag wieder hat- Chefchen hat schon mit ner Menge Aufgaben gedroht ;)
Der Flug geht ueber Manila und dort habe ich acht Stunden Aufenthalt.
Bei der Buchung habe ich mich noch gefragt, was ich wohl mit dieser Zeit anstellen kann. Nun wurde mir die Entscheidung quasi aufgezwaengt: Es geht zur Botschaft, um meinen neuen Pass abzuholen. Ich hoffe es klappt morgen wirklich und ich kann abends weiterfliegen und muss keinen Zwangsstopp einlegen. Aber die Pechstraehne muss ja auch mal vorbei sein, oder?

Naja, Glueck hab ich schon noch beim Wetter gehabt, denn die Regenzeit, die ja schon seit Anfang Juni losgelegt haben soll, kuendigt sich erst zaghaft an. Das Wetter spielt halt ueberall verrueckt...

Die Fussball WM ist hier leider nicht ganz so einfach zu verfolgen. Das liegt weniger an der Zeitverschiebung oder Stromausfall (wenn es nachts ueberhaupt Strom gibt) sondern vielmehr daran, dass Fussball hier keinen besonders hohen Stellenwert hat.
Hier regiert Basketball, was in jedem noch so kleinen Dorf sehen kann:



Ich freu mich jedenfalls nach all den positiven und negativen Abenteuern, all den verschiedenen Betten (sauber wie auch mit Blutsaugern bespickt), den verschiedenen (sauberen) Kuechen, Duschen und Toiletten, dem vielfach ungesunden und z.T. ungeniessbaren Essen sowie all den ganzen Bekanntschaften, die ich gemacht habe, auf zu Hause- auch wenn zu Hause eigtl. da ist, wo man willkommen ist, und das ist nach all der Reiserei in meiner juengeren Vergangenheit ein Grossteil der Welt!

Ich freu mich insofern einfach auf einen sicheren, ruhigen Hafen.
Und den werde ich nun am 30.6. um 21:25 anlaufen.


Bis ganz bald!

PS: Heute ist der laengste Tag des Jahres, aber das spielt hier leider keine grosse Rolle. Die Sonne geht fast immer jeden Tag um 5:30 auf und um kurz nach sechs unter. Da lohnt sich Fruehaufstehen wirklich!

Montag, 31. Mai 2010

Die Loewenstadt

Singapur: Gross. Lebendig. Multikulturell. Und doch so anders als andere Metropolen in Suedostasien.
Aber dennoch kommt das vertraute Gefuehl auf, wieder in einer anderen Kultur zu sein- Australien fuehlte sich ja doch viel zu heimisch an. Ich meine das Gefuehl, in Gegenden zu wohnen, in denen sich das Leben auf dreckigen Strassen abspielt, kaum oder nur schlechtes Englisch gesprochen wird und man nicht weiss, ob die Essenbestellung richtig verstanden wurde und man gleich Entenschnabelsuppe bekommt…
Ja richtig gelesen, Singapur hat durchaus dreckige, slummige Facetten und ist nicht nur rausgeputzt und mit Schildern zugepflastert, die eine hohe Strafe fuer Verschmutzung oder Fehlverhalten androhen.



Am ersten Tag sind wir dann zum Warm-up gleich in die Innenstadt und haben uns die alten Kolonialviertel angeschaut, deren praetichtige Bauten sich kontrastreich mit den gigantischen Wolkenkratzern vermischen.
Und die spriessen wie Pilze im subtropischen Dschungel aus dem Boden. Ueberall wird neuer Platz gewonnen, um dutzende neuer Stockwerke zu errichten.



Zum Glueck ist Chinatown davon groesstrenteils verschont worden und hat sogar das grosse Glueck, dass die Stadt dieses Viertel rausgeputzt hat, was es zum schoensten Chinatown macht, das ich je gesehen habe.
In dieser Ecke der Stadt befindet sich auch ein Tempel, in dem ein Zahn von Buddha selbst ausgestellt sein soll (der direkte Zugang zum Schrein ist leider nur den Heiligsten moeglich).



Gestern sind wir dann nach Pulau Ubin gefahren: Dem letzten beinahe unberuehrten Fleck Singapurs. Eine idyllische Insel, die von Dschungel ueberwuchert ist und sich die originale Fauna zurueckziehen kann- ja wahrscheinlich sogar muss...



Gleich werd ich mal Little India und Arabia erkunden und danach ausgiebig shoppen gehen.

Freitag, 28. Mai 2010

Die letzte Etappe

28. Mai 2010. Letzter Tag in Australien. Gemischte Gefuehle...
Der groesste Part meiner Reise kommt zu einem Ende, wenn auch noch ein Monat Abenteuer vor mir liegt

In Cairns hatte ich mir letzte Woche noch die Perlen von Far North Queensland angeschaut: Das Great Barrier Reef und Cape Tribulation.



Zuerst ging es raus aufs Great Barrier Reef und wer hier noch nicht selbst tauchen gewesen ist, kann sich selbst mit der groessten Vorstellungskraft nicht die Schoenheit vorstellen, die man hier antrifft. Dagegen haben alle Tauchplaetze in Asien, an denen ich bislang unter Wasser war, blass ausgesehen- wortwoertlich.




Wir sind zweimal auf dem Tagestripp tauchen gegangen und ich haette mir gewuenscht, dass ich einen 3-Tagestripp gebucht haette, aber davon wusste ich damals leider nichts. Das Reef ist gigantisch gross, gigantisch vielfaeltig, gigantisch ruhig und friedlich und gigantisch bunt.


Danach ging es am naechsten Tag auf einen zweitaegigen Trip zum Cape Tribulation, dem Ort an dem Captain Cook auf das Great Barrier Reef aufgelaufen ist und unfreiwillig die erste (westliche) temporaere Siedlung in Australien gegruendet hat, um sein Schiff wieder flott zu bekommen.


Man findet hier nur ein paar lose verstreute Haeuser und Ressorts, da der Dschungel hier maechtiger ist als die Zivilisation. Insofern ist es nichts ungewoehnliches, des Nachts mal einem Krokodil oder einer Python ueber den Weg zu laufen.Von den riesigen Spinnen brauche ich ja wohl nicht zu sprechen... :)


Tja, und nachdem ich wieder zurueck gekommen bin und das letzte Mal die Ostkueste gefeiert habe, ging es dann am neachsten Tag nach Darwin- einer deutschen Hochburg, denn die Englaender, die andere erdrueckende Mehrheit in Australien, bleiben groesstenteils an der Ostkueste, weil die nur feiern wollen und nicht so sehr an Abenteuern in der Wildnis interessiert sind.


Im Northern Territory angekommen empfaengt mich erst einmal eine Schwuele, die ich bislang noch nicht gekannt habe. Selbst letztes Jahr in Asien zur Regenzeit war es angehmer. Ich schaetze, dass wir hier um die 33° und 90% Luftfeuchtigkeit haben. Der Wasserverbrauch liegt schon beinahe im zweistelligen Bereich.


Darwin ist umgeben von Nationalparks und das war ja auch der Grund warum ich hergekommen bin. Gleich am naechsten Tag ging es also los in den Litchfield Nationalpark, um sich ein Bild von der subtropischen Fauna und Flora zu machen. Und das Bild ist wunderschoen: Dramatsiche Hochplateaus, die sich aus dem Nichts erheben und das Wasser, das in der nun endenen Regenzeit gefallen ist, in herrlichen Wasserfaellen ausspucken, riesige Termitenhuegel und die omnipraesenten Alligatoren.



Das grosse Finale haben dann aber die drei Tage im Kakadu Nationalpark gebildet. Dieses Weltkulturerbe ist noch beeindruckender als sein kleiner Bruder Litchfield und bietet obendrein noch Aboriginal Geschichte zum Anfassen und Staunen.



Unser Guide hatte zu jedem Strauch und Baum eine Anekdote wie und wofuer die Abos diesen verwendet haben.
Wofuer braucht man Hochtechnologie geschweige denn das Rad wenn man alles von der Natur bekommt und in kleinen Staemmen wohnt?! Kein Wunder, dass es fuer die Abos keinen Anlass gab, sich aus der Steinzeit fortzuentwickeln.


Schon gewusst, dass Krokodile ueber 100 Jahre alt werden, eine 40x schnellere Reaktion haben und 9x schneller schwimmen als wir und drei Tonnen Bisskraft haben?
All das lernt man auf der Krokodil Safari, die eindrucksvoll zeigt, dass diese Biester sogar springen koennen- zumindest im Wasser.


Alles in allem ein wunderbarer Trip, ein kroenender Abschluss- wenn da nicht die Unmengen von Moskitos gewesen waeren. Und in dem einen Buschcamp gabs dann auch leider noch mal Bettfloehe in der Matratze. Ich bin also mal wieder von oben bis unten zerstochen und brauche mehr als zwei Haenden zum Kratzen... ^^

Mein letzter Sonnenuntergang in Australien

Heute Nachmittag geht es nun in den Flieger nach Singapur.

Dort schau ich mich dann mal 5 Tage um bevor es dann fuer drei Wochen auf die Phillippinen geht- die Heimreise beginnt!

See you, Australia. It was nice meeting you!

PS: Torben, alles gute zum Geburtstag!

Samstag, 15. Mai 2010

Destination Cairns

Endstation!
Zumindest fuer die Ostkueste Australiens. Ich bin nun nach etlichen Trips, Touren und Abenteuern inzwischen in Cairns angekommen- nur ohne Gepaeck.
Das wurde auf halber Strecke versehentlich vom Busfahrer ausgeladen... Zum Glueck hat sich jemand ueber den verlassenen Rucksack gewundert und in einem Hostel abgegeben, was aber in Australien nicht heisst, dass man seinen ganzen Hausstand auch bald wieder hat. Nach 24 Stunden warte ich immer noch darauf, dass einer der Nachfolgebusse meine Schmutzwaesche mitbringt. Aber jedesmal werde ich vertroestet- mal ist der Bus zu spaet mal die Leute vom Hostel. Naja, noch stinke ich nicht allzu schlimm, obwohls arg warm ist hier oben in den Subtropen :)



Eine gluecklich Zeit haben wir aber trotzdem, denn das Warten auf gutes Wetter hat sich gelohnt.
Nachdem sich nach einer Woche in Noosa auch die letzten Wolken verzogen haben, sind wir bei strahlendem Sonnenschein mit unserem Jeep nach Fraser Island aufgebrochen. Diese knapp 1900km2 grosse Sandinsel bietet alles was der Abenteurer braucht.



Wunderbare Straende, Schiffswracks, Regenwald, fabelhafte Suesswasserseeen und Dingos- vor denen man sich wirklich in Acht nehmen muss, auch wenn sie wie liebe Hunde aussehen.



Und natuerlich Campingabenteuer!



Das naechte grosse Abenteuer nach Fraser liegt satte 16 Stunden im Bus entfernt, also haben wir uns vor unserem Segeltoern auf den Whitsundays noch eine paar Tage Ruhe in Agnes Water gegoennt. Diese vielen kleinen Orte entlang der Ostkueste sind zwar traumhaft gelegen aber 120km nach Norden und Sueden von jeder groesseren Ortschaft entfernt. Fuer Grossstaedter schwer vorzustellen wie man hier so sein Leben verbringt ^^



Tja, und dann sind wir endlich in Airlie Beach angekommen, um unser Boot zu besteigen. 2 Tage und 2 Naechte Sonnenbaden, Schnorcheln, Schwimmen. Alles aber nur noch mit Schutzanzug moeglich, denn in diesem warmen Wasser fuehlen sich nicht nur Menschen pudelwohl, sondern auch ne Menge unangehmer Quallen. Und wie alle giftigen Tiere in Australien uebertreiben auch diese Artgenossen ihre Giftigkeit masslos, so dass ein Kontakt mit ihnen durchaus einen Krankenhausaufenthalt nach sich ziehen kann. Ist aber alles nicht passiert und allen erging es wunderbar.

Das Highlight der Whitsundays ist der Whitehaven Beach- nach dem Opernhaus, Uluru und den 12 Aposteln das viertbeliebteste Fotomotiv in Australien.


Um sich von den langen Nachten an Bord und Airlie Beach zu erholen, bietet sich eine Kur auf Magnetic Island an.
Diese traumhafte, scheinbar nur aus riesigen, losen Felsen zu bestehende Insel bietet mit seinem entspannten Inselleben und der herrlichen Natur alles, um seinen Akku wieder aufzutanken.



Denn am Ende der langen Route liegt Cairns, dessen Nachtleben durchaus beachtlich ist. Aber nicht nur das, auch die Naehe zum Great Barrier Reef sowie die Lage tropischen Regenwald ziehen alles Backpacker an.
Und so treffen sich hier alle wieder, die die gleiche Richtung gereist sind- ein grosses Wiedersehen!



Also werde ich die naechsten Tage das Reef mal betauchen und einen Ausflug zum Cape Tribulation machen bevor es in einer Woche nach Darwin geht, um da die gigantisch schoenen und abenteuerreichen Nationalparks zu erkunden.

Bis bald!

Freitag, 23. April 2010

Zurueck an die Ostkueste


Nach ein paar entspannten Tagen in Perth, die nach unserer langen Reise ja auch ziemlich wohlverdient waren, bin ich vor zwei Wochen zurueck nach Brisbane geflogen- die Schleife hat sich geschlossen, denn vor drei Monaten bin ich von Brisbane aus nach Neuseeland aufgebrochen (Kinder, wo bleibt die Zeit?!).
In Brisbane hab ich nun beim zweiten Besuch mehr Zeit fuer das entspannte Kennenlernen dieser relaxten Stadt gehabt.

Die Zeit habe ich mir aber nicht nur wegen der Stadt genommen sondern auch wegen des Wetters, das momentan mal wieder verrueckt spielt. Seit zwei Wochen wechseln sich Regen und Sonnenschein mehrmals am Tag ab- der April macht also auch hier was er will.
Da ich nach Brisbane als naechstes grosses Highlight Fraser Island auf meiner Route habe, will ich mit dem Wetter auf Nummer sicher gehen.
Fraser ist die groesse Sandinsel der Welt und wir planen mit einem Jeep drei Tage die Insel zu erobern und da ist gutes Wetter ein Muss- nicht nur fuer schoene Fotos :)
Relativ schlechtes Wetter hatten wir naemlich auf Moreton Island, der zweitgroessten Sandinsel, die direkt vor Brisbane liegt. Dort sind wir aber nicht selber mit einem Jeep rumgekurvt, sondern haben uns in einem Allrad-Truck chauffieren lassen. Zwischenstopps haben wir dann zum Sandboarden und Schnorcheln zwischen Schiffwracks gemacht.

Und nun arbeiten wir uns von Brisbane langsam Richtung Fraser hoch und verbringen relaxte Tage an den Straenden von Mooloolaba und Noosa mit (Sonnen- und  Regen)baden und Boogie Boarden.
Von Mooloolaba sind wir auch noch in den Australia Zoo gefahren, in dem wir mit einigen Einheimischen auf Tuchfuehlung gehen konnten ^^


Ab naechstem Wochenende soll das Wetter dauerhaft besser werden, so dass es dann weiter Richtung Fraser und Cairns gehen kann.
Take care everybody and keep smiling!

Sonntag, 4. April 2010

Bleibt alles anders

Geschafft! Wir sind in Perth- nach 5989km durch die Weiten der suedaustralischen Kueste.

Und dabei ist so einiges anders gekommen als geplant.

Wir wollten ja eigtl. von Melbourne ueber Uluru nach Perth fahren aber da der Highway von Uluru nach Perth nicht asphaltiert ist, durften wir die Route nicht mit unserem Mietwagen befahren.

Also mussten wir den Weg an der Suedkueste ueber die Nullarbor Ebene nehmen.

Die erste Etappe (fuenf Tage) sind wir ueber die Great Ocean Road und den Princess Highway nach Adelaide gefahren. Diese Strasse hat uns entlang an dramatischen Sandsteinklippen und der gewaltigen Brandung des suedlichen Ozeans gefuehrt, die zusammen mitunter sehr bizarre Felsformationen geschaffen haben.



In Adelaide haben wir uns nur kurz aufgehalten, da wir schnell gemerkt haben, dass die Strecke doch durchaus laenger dauern wuerde als angenommen. Fuer die ersten 500km hatten wir ja schon 5 Tage gebraucht.



Unsere Schlafplaetze waren meistens genial. Auf abgelegenen Parkplaetzten an wilden Kuestenabschnitten, auf Bergkuppen in Nationalparks oder auch mal in den Haengen der Weinanbaugebiete um Adelaide.



Das naechste grosse Highlight waren dann die Flinders Ranges, die sich noerdlich von Adelaide als gruene, huegelige Oase aus der flachen, trostlosen wenn auch beeindrucken Einoede emporheben. Kaengeruhs waren hier zuhauf vorhanden genauso wie die laestigen Fliegen. Die australischen Fliegen sind wirklich fuerchterlich, da sie mit Freude im Gesicht und den Ohren landen- immer und immer wieder. Kathi stand Schreikraempfen nahe und ihre Abschuettelversuche haben beinahe schon einem epiletischem Anfall geglichen.



Von den Flinders haben wir dann zum Sprung durch die Nullarbor angesetzt- eine absolut Baumlose Ebene von 200.000km² und nur flachem Gestruepp!! Doch wir waren sehr ueberrascht als wir nach etwa 20km den ersten Baum wieder gesehen haben.



Des Raetsels Loesung: Der Highway passiert nur den suedlichen Zipfel der Nullarbor. Macht aber nix, den diese trostlose Einoede haelt man wirklich kaum lange aus. Da ist das gewoehnliche Busch- und Baumland mit seinem entweder pikant roten oder okkerfarbenen Boden um einiges ansehnlicher.



Kurz danach (wobei kurz in australischen Relationen durchaus einige hundert Kilometer bedeuten) haben wir dann die laengste Geradeausstrecke Australiens abgerissen. 146 km ohne Lenkbewegung. Also beinahe zumindest. Gegenlenken muss man dann doch manchmal wenn eine die Druckwelle eines entgegenkommenden Road Trains fast von der Strasse pustet. Die LKWs von bis zu 50m Laenge sind die Herrscher des Highways und halten fuer nichts und niemanden an und weichen auch nicht aus. Das bezeugen so mache Kaengeruhreste am Strassenrand.



Nach der Einoede (die ich wirklich sehr mag wegen ihrer Farben und ihrer endlosen Weite und groestenteils Unberuehrtheit) hatten wir uns dann aber wirklich die schoenen Straende der Suedkueste Westaustraliens verdient- nur das Wetter wollte nicht wirklich mitspielen und nach unserem ersten Strandtag mussten wir drei Tage Regen und Wind aushalten.



Der Regen aber hatte in den Karri-Waeldern, die einen Grossteil Suedwestaustraliens ausmachen, auch etwas schoenes, denn ein Wald riecht immer am Besten nach einem Regenguss, oder?



Die Karris sind Eukalyptus-Riesen, die bis zu 90m hoch werden und damit die drittgroesste Baumart der Welt sind.

Einige von ihnen kann man auch beklettern- auf einer Wendeltreppe aus Eisensprossen, die in die Baumrinde geschlagen wurden, hoch auf eine Aussichtsplattform in 70m Hoehe. Das erfordert Kraft und mitunter Mut zugleich.

An der Westkueste angekommen, hatten wir auch endlich das gute Wetter wieder zurueck und konnte noch ein paar Tage an den Straenden abspannen bevor es dann nach Perth ging- zurueck in die grosse zivilierste Welt.

Hier haben wir dann zusammen drei Tage verbracht und Kathi ist nun inzwischen auf ihrem 36 Stunden Heimweg.

Ich habe noch 4 Tage uebrig bevor ich einen Flug zuruek nach Brisbane an die Ostkueste nehme, um mich dort mit Freunden zu treffen und mit ihnen weiter nach Cairns und Darwin zu reisen.
 
PS: Meine altgedienten, geliebten Flip Flops haben den Trip nicht ueberlebt. Ich moechte ihnen an dieser Stelle noch einmal fuer ihre treuen Dienste auf hunderten von Kilometern danken! Gott hab sie seelig.